Entspannung nach geballtem Kulturprogramm : Chiloe´s lokale Austern, klein aber lecker !

Den letzten Abend auf der Insel verbringen wir im Norden in Ancud; ein schnuckeliger, kleiner Park oberhalb von Stadt und Festung mit Blick über Strand und Bucht mit freiem Parken und abendlicher, sonnendurchfluteter Stille ...

Und natürlich lässt sich trefflich darüber diskutieren, ob Mut zur Farbe im historischen Umfeld in jedem Fall ein angemessenes Gestaltungsmittel ist :

im linken Bild ein Gebäude mit klassischer Holzschindelfassade, rechts die " Bonbon- " Variante .....

...während Jürgen´s heimliche Favoritin die schon im ersten Teil vorgestellte, im neugotischen Stil errichtete Kirche in Castro ist - diese Farbgebung !

Für alle Leser rund um den Gnadendom : also, wenn ich noch Presbyter wäre, ich hätte da so einen Vorschlag...

Neben den als solche deklarierten " Top 5 " kann man abseits der Hauptrouten auf manche kleine, versteckte Perle stossen : auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz stossen wir im Südwesten der Insel Quinchao, die der Hauptinsel Chiloe im Osten vorgelagert ist, auf eine bäuerliche Idylle im Dörfchen Matao, bestehend aus 7 Häusern, der Kirche und einem mit Blick auf´s Meer angelegten Friedhof: Niemand hat etwas dagegen, dass wir uns auf der die Kirche umgebenden Schweinewiese einrichten.....

Wie anderswo auch, sind die Kirchplätze seit alters her auch Handels- und Begegnungsplätze. Chiloe ist umgeben von zahlreichen mehr oder weniger dünn besiedelten kleineren Inseln, deren Bewohner ihre Erzeugnisse, i.d. Regel Fisch, Meeresfrüchte und "Artesanias" ( unterschiedlichste handwerkliche Artikel, vielfach aber Strickarbeiten ) per Boot anliefern und direkt vermarkten....

Obwohl Chiloe mit einer Länge von 180 km und einer Breite von rd. 50 km die zweitgrösste Insel Südamerikas ist, lag sie lange Zeit abseits der Haupthandelsrouten, bis Mitte des 19. Jhdt. mit dem Hafenstädtchen Puerto Montt auf dem der Nordspitze gegenüber liegenden Festland ein verbindender Brückenkopf entstand. Aufgrund dieser historischen Situation haben sich regionale Besonderheiten bis heute erhalten, neben den bereits gezeigten Pfahlhäusern (Palafitos) zählen hierzu mehr als 150 hölzerne Kirchen und Kapellen, von denen 16 zum UNESCO Welterbe zählen.

Diese Kirchen folgen zwar (wie oben am Beispiel Villupulli zu sehen) einem ähnlichen, übergreifenden Konstruktionsprinzip mit i.d. Regel einem einzelnen Turm, gestützten Seitenwänden und einem mit Bogengang verzierten Eingangsbereich. Die Unterscheidungen in Farbgebung, konstruktiven Details, der Innenraumgestaltung und der Einbindung in die umgebende Landschaft reizen dann aber doch, mehr als eine zu besuchen.....